Schwarze Musik – eine Autodiskographie

“Yeah!” – Adlib #42

Es is’ Frühling ’21 und “seit über zwei Dekaden” / der Groove kommt stets in Raten / will euch jetzt verraten / was es braucht um durchzustarten.

Wieso sollte ich dem Lauf der Zeit folgen? Wenn ich zuerst die Anfänge in Worte fasse, werden diese mein Denken vom gegenwärtigen Fokus abbringen. Also direkt zur derzeitigen Situation: Die Wurzeln der Musikstile, die mir ans Herz gehen, die meine Seele zum Tanzen bringen und meinen Körper bewegen, liegen in Afrika.

Eine Menge der deutschen Hip Hop Musik kenne ich vom Namen her. Auch wenn es um die Größen aus Soul, Reggae und Blues geht, weiß ich meist etwas damit zu verbinden. Doch Musik entfaltet sich wie keine andere Kunstform im Fluss der Zeit und auf mehreren klanglichen Ebenen gleichzeitig. Damit ist es ohne Materie in den drei Dimensionen Zeit, Klangfarbe und Lautstärke existent. Kurzgesagt: Wenn man aktiv Musik hört, entfalten sich Kunstwerke von beeindruckender Tiefe – denn es kann auch noch ein zweideutiger Text dazukommen. Und ein Musikvideo. Und das in der wissenschaftlichen Literatur sogenannte “kulturelle Drumherum”.

Kurzum: Ein Menschenleben kann man der Musik widmen, jeden Tag neue Platten hören und alte Songs streamen. Wenn man gesund lebt und auch beim Waldspaziergang ein oder zwei Songs (oder Alben) hört, wird man etwas ‘vergessen’ haben. Dies ist die Geschichte von meinen vergessenen und gefundenen Tracks.

Im Mai 2021 habe ich wieder mehr Afrobeat, deutschen Rap und rezente schwarze Musik aus den USA und der Karibik gehört. Um ein paar Namen zu nennen, die nachhaltig meinen Musikerleben angereichert haben: Jan Delay, Yemi Alade, Soulja Boy Tellem’ und Jon Batiste.

Update 2024: Seit der Empfehlung von Jan Delay höre ich jeden Morgen BBC Radio 1 Xtra über die BBC Sounds App. Das erweitert meinen musikalischen Horizont mehr als radioeins vom rbb (die keine schwarzen ModeratorInnen haben und auch sonst migrantisch recht dünn besetzt sind).

Okay, doch jetzt ma’ “Butter bei die Fische” – was sticht denn heraus? Was bewegt über den Tag hinaus und ist nicht bloß Hintergrundrauschen? Es gibt ein paar Alben, Tracks und Acts, die ich hier in unregelmäßigen Abständen highlighten möchte:

Miriam Makeba – Sangoma (1988) Hier lässt sich eine Reise zu dem Boden süd(ost)afrikanischer Musik unternehmen, der dann die Wurzeln afroamerikanischer Musik genährt hat, aus denen alles an Musik entstanden ist. Also alles, was wir heute hören. “Aber Alfred, was ist denn mit Mozart?” höre ich jetzt die Leute klagend fragen. Ja, was ist mit Mozart und Beethofer und Johannes Basti Bach? Die haben sehr lange Airplay gehabt und das Hörverhalten verlangt nach Groove. Also zumindest meins.

Deshalb kann ich nur allen Menschen mit gutem Musikgeschmack ans Herz legen, sich mit Sangoma zu beschäftigen – es lohnt sich!

In Zukunft wird hier immer mehr Text kommen. Über meine letzten 2 Dekaden mit schwarzer Musik. Über die stark gesellschaftskritische Ausrichtung meiner Vorlieben im Hip Hop; über das schwierige Verhältnis zu Jazz; über schwarze Musik aus Afrika, die ich erlernen konnte; über Blues als die Grundlage der kapitalistischen Ära & vieles mehr.

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